
Es waren beeindruckende 66,6 Prozent, die vor genau 25 Jahren für Österreichs Beitritt zur EU gestimmt haben. Ich kann mich noch genau an diesen sonnigen sommerlichen Tag in Wien erinnern, als am Abend das Ergebnis verkündet wurde und Autos hupend über den Ring fuhren, wie wenn Österreich bei einem Fußballmatch gewonnen hätte. Was für ein Freudenfest! Vor 25 Jahren war ich damals Studentin in Wien. Damals habe ich so ziemlich alles auf der Uni belegt, wo „EU“ im Vorlesungsverzeichnis gestanden ist. Beim Europa-Telefon habe ich mir Unmengen an Broschüren bestellt und ich wurde damals nicht müde, über die Vor- und Nachteile des „EG-Beitrittes“, wie es damals hieß, zu diskutieren und Freunde, Verwandte und Bekannte zur Wahl zu bewegen. Wenn ich heute innehalte und manche berufliche Stationen in meinem Lebenslauf Revue passieren lasse, sehe ich jetzt, dass das Thema EU mein Lebensthema ist. Heute darf ich beruflich nahezu täglich über Aufgaben, Aufbau und Alltagsarbeit der EU sprechen. Und ich werde nicht müde, das zu tun. Ich empfinde große Dankbarkeit, dass damals das Referendum so eindeutig ausgegangen ist und wir seit 1995 Mitglied in der europäischen Familie geworden sind.